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So machst du dein Boot winterfest

Der Winter steht vor der Tür und für Bootsbesitzerinnen und -besitzer heißt das: Es ist Zeit, das Boot auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Wer sein Boot sorgfältig winterfest macht, schützt es nicht nur vor Schäden durch Frost und Feuchtigkeit, sondern sorgt auch dafür, dass sein Sportboot im nächsten Frühjahr schnell wieder einsatzbereit ist. In diesem Guide zeigen wir dir, welche Schritte du beachten solltest.


Sportboote von ONWATER im Mainzer Winterhafen bei Schnee
Um Boote winterfest zu machen, gilt es einige Dinge zu beachten.

Wartung macht winterfest: für einen sicheren Boots-Start im Frühjahr


Ein erster wichtiger Schritt, dein Boot winterfest zu machen, ist die Wartung. Insbesondere der Motor benötigt auch im Winter Aufmerksamkeit. Folgende Schritte sind vor dem Einlagern besonders wichtig:


Motor: Ölwechsel und Funktionsprüfung


  • Wechsel des Motoröls und Ölfilters: Alte Ölreste können zu Korrosion und Ablagerungen führen. Ein Ölwechsel sorgt für einen reibungslosen Betrieb, wenn du das Boot im Frühling wieder nutzen willst.

  • Frostschutz im Kühlsystem: Fülle das Kühlsystem mit geeignetem Frostschutzmittel, um Schäden durch Frost zu verhindern.

  • Überprüfung des Impellers: Der Impeller ist entscheidend für die Kühlung des Motors. Prüfe ihn auf Risse oder Abnutzung und tausche ihn bei Bedarf aus.

  • Stabilisator verwenden: Ein Stabilisator für den Kraftstoff hilft, den Kraftstoff über den Winter hinweg stabil zu halten. So verhinderst du, dass sich Ablagerungen bilden, die das Kraftstoffsystem verstopfen könnten. Befolge die Anweisungen des Boots-Herstellers und gib den Kraftstoffstabilisator in den Tank, bevor du das Boot einlagerst.


Wasser entfernen: Frostschutz für Tanks und Systeme


Zur Wartung gehört auch, sicherzustellen, dass alle Wassertanks und -systeme vollständig entleert sind. So vermeidest du Schäden durch Frost oder Einfrieren. Leere Frischwassertanks, das Kühlsystem und alle Wasserleitungen. Danach solltest du alle relevanten Systeme mit Frostschutzmittel füllen. Achte darauf, dass auch Pumphäuser und Wasserleitungen gut entleert sind, um Risse zu verhindern.


Elektrik: Aufladen und Korrosionsschutz


Die Elektrik sollte ebenfalls auf Wintertauglichkeit geprüft werden: Lade deine Batterie vollständig auf, bevor du sie einlagerst. So verhinderst du, dass sie während der Winterpause entladen wird und möglicherweise an Leistung verliert. Ebenso wichtig: Korrosionsschutz für elektrische Anschlüsse. Sprühe alle elektrischen Anschlüsse mit einem Korrosionsschutzmittel ein, um Oxidation und Schäden zu vermeiden.


Reinigung: Schmutz und Salz entfernen


Für manche mag es selbstverständlich sein, aber Sauberkeit ist essenziell für eine gute Überwinterung. Reinige das Boot gründlich, um Salz, Schmutz und andere Ablagerungen zu entfernen. Besonders bei Salzwasserbooten ist das wichtig, da Salz Korrosion verursachen kann. Achte auch auf die Rumpfunterseite, die oft von Algen oder Schmutz befreit werden muss.


Lagerung deines Bootes: Die richtige Wahl treffen


So, dein Boot ist nun gewartet. Doch wo verbringt es den Winter? Die Wahl des richtigen Lagerorts ist entscheidend für die Sicherheit deines Bootes. Es gibt verschiedene Optionen, die du je nach Budget und Platzangebot in Betracht ziehen kannst:


Innenlagerung: Bester Schutz vor Witterungseinflüssen


Den besten Schutz vor Kälte, Schnee und Frostschäden bieten Innenlager. Hier stehen Boote überdacht und wettergeschützt. Zu den gängigsten Möglichkeiten zählen:


  • Bootshallen: eine sichere Wahl für die Winterlagerung, allerdings oft kostspielig und nicht immer verfügbar.

  • Yachthäfen: Viele Yachthäfen bieten beheizte Lagerplätze, die zusätzlich vor Frost und Feuchtigkeit schützen. Diese Plätze sind jedoch ebenfalls gefragt, also frühzeitig reservieren!

  • Private Garagen oder Scheunen: Wenn du Platz hast oder jemanden kennst, der es hat, kann auch eine private Garage oder Scheune eine kostengünstige und sichere Lösung sein.


Die Vorteile von Innen- bzw. Hallenlagern sind, dass dein Boot geschützt vor Diebstahl, Beschädigung und Wetter liegt – ganz ohne Schrumpffolie oder Plane. Außerdem kannst du längere Wartungsarbeiten wie etwa Lackierungen durchführen. Die Nachteile: Sie sind meist nicht günstig und nur in geringem Maß verfügbar.


Freilager: Kostengünstige, aber anspruchsvolle Alternative


Wenn dir ein Innenlager zu kostspielig ist oder du keine verfügbar hast, kann ein Freilager eine günstigere und flexiblere Möglichkeit sein. Hier lagert das Boot unter freiem Himmel. Allerdings erfordert diese Option mehr Aufmerksamkeit:


  • Schutz und Abdeckung: Decke dein Boot mit einer stabilen, gut belüfteten Plane ab. So verhinderst du, dass sich Feuchtigkeit staut und Schimmel entsteht. Achte außerdem auf eine stabile Lage, damit dein Boot bei Sturm nicht umfällt.

  • Zugang und Flexibilität: Ein Vorteil von Freilagern ist, dass sie meist nah am Wasserliegeplatz sind und somit die Wege kurz sind. Du hast zudem jederzeit Zugang zum Boot, wodurch du bei Bedarf kleinere Wartungsarbeiten durchführen kannst. Aber du bist hier eingeschränkt durch Wettereinflüsse.

  • Sicherheitsaspekt beachten: Nimm wertvolle Ausstattungen aus dem Boot, da Freilager oft weniger gesichert sind als Hallenlager.


Wasserlagerung: Hohe Risiken bei Frost


Prinzipiell ist auch eine Lagerung im Wasser möglich, doch diese ist am wenigsten zu empfehlen. Soll es doch ein Winterlager auf dem Wasser sein, solltest du geeignete Vorkehrungen treffen, um das Risiko für Frostschäden an Motor und Systemen zu senken. Wenn du dein Boot im Wasser lassen möchtest, prüfe unbedingt die Frostsicherheit des Lagers und nutze zusätzliche Schutzmaßnahmen wie Heizgeräte oder Frostschutz.


Es gibt einige Voraussetzungen für das Winterlager im Wasser:


  • Der Platz sollte strömungsfrei und ohne Tidenhub sein

  • Es darf kein Eisgang entstehen, also Eisflächen, die sich bewegen

  • Landstrom sollte durchgängig vorhanden sein

  • Nur geeignete Boote (Alu, Stahl, GFK – keine Holzboote)

  • nur biologisch abbaubare Frostschutzmittel einsetzen


Für welche Lager-Methode du dich auch entscheidest: Gleiche deine Entscheidung mit deiner Bootsversicherung ab. Diese kann Einschränkungen bei weniger geschützten Winterlagern enthalten. Manche Versicherungen lehnen die Regulierung von Schäden bei Überwinterung auf dem Wasser ab.


Transport ins Winterlager: Sicher und stressfrei

Bootstransport auf einem doppelachsigen Anhänger

Sind Wartung und Lager geklärt, steht einer erfolgreichen Überwinterung nur noch der Transport ins Winterlager im Wege. Dabei gibt es einige wichtige Dinge zu beachten:


  • Sicherer Transport: Nutze einen geeigneten Bootsanhänger und achte darauf, dass dein Boot korrekt gesichert ist, um Schäden während des Transports zu vermeiden. Der Anhänger muss das Gesamtgewicht des Bootes inklusive Zubehör tragen können.

  • Anhängerwahl: Für schwerere Boote empfehlen sich gebremste, eventuell doppelachsige Anhänger, da diese mehr Stabilität bieten.

  • Slippen oder Kranen: Entscheide, ob du dein Boot selbst slippen oder per Kran transportieren möchtest, und wähle den Anhänger entsprechend aus.


Fazit

Mit der richtigen Vorbereitung kannst du sicherstellen, dass dein Boot den Winter gut übersteht und im Frühjahr schnell wieder einsatzbereit ist. Egal, ob du dich für ein Hallenlager oder ein Freilager entscheidest, eine sorgfältige Winterfestmachung ist der Schlüssel, um dein Sportboot langfristig in Top-Zustand zu erhalten.

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